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Schließplan

Grundlage für die Herstellung und die Kalkulation einer mechanischen Schließanlage ist der Schließplan. In ihm sind alle technischen Einzelheiten aller Schließzylinder, Schlüssel und Gruppenschlüssel inklusive aller Berechtigungen enthalten.

Ein Fehler in der Schließplanerstellung kann einem teuer zu stehen kommen, da nachträgliche Erweiterungen bzw. Änderungen einer Schließanlage in der Regel um ein Vielfaches teurer sind als die entsprechenden Teile bei einer Neubestellung.

Das Ausfüllen des Schließplans übernimmt normalerweise Ihr Ansprechpartner beim Schlüsseldienst. Sie können sich allerdings eine Menge Geld sparen, indem Sie den Schließplan selber erstellen und dann die mechanische Schließanlage bei einem Online-Anbieter bestellen. Zum Beispiel bietet der faciliTEAM webSHOP einen solchen Service.

Wie auf dieser Seite gezeigt, ist die Erstellung eines Schließplans kein Geheimnis.

Aufbau eines Schließplans

In der folgenden Abbildung sieht man einen Ausschnitt eines typischen Schließplans:
Aufbau Schließplan

In diesem Schließplan, wie ihn zum Beispiel die Firma faciliTEAM in ihrem Internetshop verwendet, ist eine typische Konfiguration für ein Wohnhaus mit vier Wohnungen zu sehen.

Im Kopfteil werden die allgemeinen Daten der Schließanlage wie der Name des Bestellers und der Name des Objektes eingetragen. Diese Eintragungen sind üblicherweise sehr wichtig, da die Schließanlagenhersteller insbesondere bei großen Anlagen ihre Preise objektbezogen kalkulieren.

Die Zylinder der Schließanlage werden zeilenweise im linken Teil des Schließplans aufgelistet.

Die Gruppenschlüssel werden spaltenweise im rechten oberen Teil des Schließplans aufgelistet.

Im Kreuzungsbereich zwischen Gruppenschlüsseln und Zylindern (rechter, unterer Teil, in dem die "x", "i" und "z" stehen) trägt man die Berechtigungen der Gruppenschlüssel und die Zentralschließfunktionen ein.

Spalten 1-8 im Schließplan

Die einzelnen Spalten (Spalten 1-8) zur näheren Beschreibung der Zylinder haben folgende Bedeutung:

  • Pos. = Positionsnummer
    Hier wird einfach eine fortlaufende Positionsnummer eingetragen. Man fängt bei 1 an und numeriert so die einzelnen Zeilen durch.
  • Raumbezeichnung
    Hier wird eine sinnvolle Beschreibung des Zylinder eingetragen wie zum Beispiel den Namen des Raumes, den dieser Zylinder verschließt.
  • Anz. Zyl. = Anzahl Zylinder
    Hier trägt man nur dann eine Zahl größer als 1 ein, wenn man mehrere Zylinder mit exakt denselben Eigenschaften (Länge, Berechtigung, Zylindernummer) haben will. Diese Zylinder sind dann gleichschließend (eine Gleichschließung bei verschiedenen Längeneigenschaften erreicht man durch das Feld Zyl.-Nr.).
  • Anz. Eigenschlüssel = Anzahl Eigenschlüssel
    Hier trägt man die Anzahl von Schlüsseln ein, die genau diesen Zylinder in dieser Zeile schließen sollen. Diese Eigenschlüssel schließen dann auch jeden anderen Zylinder der Anlage, der dieselbe Nummer im Feld Zyl.Nr. hat, da alle Zylinder mit derselben Zylindernummer gleichschließend sind. Zusätzlich können diese Schlüssel auch noch Zylinder mit Zentralschließfunktionen schließen, wenn der entsprechende Eintrag im rechten Teil vorhanden ist (dazu weiter unten).
  • DZ/HZ/KDZ
    In dieser Spalte trägt man ein, ob der Zylinder in dieser Zeile ein Halbzylinder (HZ), ein Doppelzylinder (DZ) oder ein Knaufdoppelzylinder (KDZ, mit Knauf auf einer Seite und Schlüsselloch auf der anderen Seite) ist. Da man üblicherweise Doppelzylinder verwendet, kann man das Feld in diesen Fällen auch leer lassen.
  • Länge innen/mm
    Hier trägt man den Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Schließnase des Zylinder zum inneren Ende des Zylinders ein. Dieses Maß hängt von der verwendeten Türe und dem verwendeten Beschlag ab. Verwenden Sie dieses Dokument zum korrekten Ausmessen Ihres Zylinders. Bei den meisten Herstellern ist die Basislänge 30mm/30mm plus 5mm Schritte, bei EVVA zum Beispiel ist die Basislänge 31mm/31mm. Der Zylinder sollte möglichst wenig aus dem Beschlag vorstehen, damit man ihn nicht mit einer Zange abhebeln kann.
    Bei Knaufdoppelzylindern trägt man hier diejenige Länge ein, an der der Knauf sein soll.
  • Länge außen/mm
    Hier trägt man den Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Schließnase des Zylinder zum äußeren Ende des Zylinders ein. Dieses Maß hängt von der verwendeten Türe und dem verwendeten Beschlag ab. Siehe dazu der vorige Punkt.
  • Zyl.Nr. = Zylindernummer
    Die Zylindernummer definiert die Schließeigenschaften des Zylinders eindeutig. Diese wird dann folgerichtig auf die Zylinder und auf die Eigenschlüssel gedruckt. Alle Zylinder mit derselben Zylindernummer sind gleichschließend; das heißt, dass die zu einem Zylinder mit einer bestimmten Zylindernummer dazugehörigen Eigenschlüssel alle anderen Zylinder innerhalb der Anlage mit derselben Zylindernummer ebenfalls schließen. Im obigen Beispiel bedeutet das, dass die Eigenschlüssel der Wohnungen auch an den entsprechenden Kellertüren passen.
    Normale Zylinder werden mit numerischen Zylindernummern versehen (1,2,3,...) während man Zylinder mit Zentralschließfunktion (siehe dazu weiter unten) konventionell mit einem Z plus fortlaufender Nummer versieht (Z1, Z2, ...).
Zeilen 2-4 im Schließplan

Die Zeilen 2-4 im rechten Teil des Schließplans beschreiben die einzelnen Gruppenschlüssel der Schließanlage, die dann rechts davon spaltenweise aufgelistet werden (im obigen Beispiel existiert nur der Gruppenschlüssel "Technischer Hauptschlüssel"). Die Berechtigungen der Gruppenschlüssel werden dann in derselben Spalte durch Eintragung von "X"-en definiert.

Diese Zeilen 2-4 bleiben in denjenigen Spalten leer, in denen keine Gruppenberechtigungen durch "X"-e definiert werden, sondern Zentralschließfunktionen von einzelnen Zylindern (mittels "z" und "i" bzw. "I" oder "|"). Im obigen Beispiel ist das in der ersten Spalte rechts der grauen Markierung der Fall.

Die einzelnen Zeilen haben folgende Bedeutung:

  • Bezeichnung
    Hier trägt man eine griffige Bezeichnung für den Gruppenschlüssel ein. Schließt beispielsweise der Gruppenschlüssel alle Türen im Verwaltungsgebäude, liegt es nahe, ihn zum Beispiel "Verwaltung" zu nennen. Im obigen Beispiel heißt er "Technischer Hauptschlüssel".
  • Anz. = Anzahl Gruppenschlüssel
    In dieser Zeile in der entsprechenen Spalte gibt man ein, wieviel Stück man von diesem Gruppenschlüssel haben will. Im obigen Beispiel will der Besteller 3 Stück vom "technischen Hauptschlüssel".
  • Schl.-Nr. = Gruppenschlüsselnummer
    Hier gibt man eine eindeutige Nummer für den Gruppenschlüssel ein. Diese sollte auch unterschiedlich zu den Zylindernummern sein. Üblicherweise numeriert man die Gruppenschlüssel mit G1, G2, G3, ... durch, dann hat man kein Überschneidungsproblem.
Spalten größer 8 und Zeilen größer 4 im Schließplan

In diesem Teil des Schließplans trägt man die Berechtigungen der Gruppenschlüssel und die Zentralschließfunktionen ein.

  • Gruppenschlüsselberechtigungen

    Die Berechtigungen der Gruppenschlüssel sind einfach definiert: Will man, dass ein Gruppenschlüssel an einem bestimmten Zylinder berechtigt ist, trägt man einfach ein "X" am Kreuzungspunkt der Spalte des Gruppenschlüssels mit der Zeile des Zylinders ein. Im obigen Beispiel schließt der Gruppenschlüssel "Technischer Hauptschlüssel" die Zylinder "Haupteingang", "Keller", "Heizungsraum", "Technikraum" und "Tiefgaragentor". Ansonsten muss man nur noch zwei Dinge beachten:

    1. Berechtigt man einen Gruppenschlüssel an einem Zylinder mit einer bestimmten Zylindernummer durch Eintragen eines "X", so ist dieser automatisch auch an den anderen Zylindern mit derselben Zylindernummer berechtigt, da diese ja gleichschließend sind. Im obigen Beispiel ist es daher ein Fehler, die "X"-e an den Zylindern "Heizungsraum" und "Tiefgaragentor" zu entfernen, da diese mit "Haupteingang" gleichschließend sind (alle haben die Nummer "Z1").
    2. In einer Spalte mit Gruppenschlüsseln sollte man keine Zentralschließfunktionen definieren. D.h. entweder hat man in einer Spalte nur "X"-e oder eine Mischung aus "Z", "i" bzw. "I" oder "|".
  • Zentralschließfunktionen

    Die Zentralschließfunktion ist eine Funktion des Zylinders. Diese Zylinder sind üblicherweise Eingangstüren oder Durchgangstüren, die von mehreren Benutzern der Schließanlage benutzt werden.

    Will man, dass ein bestimmter Zylinder eine Zentralschließfunktion hat, so trägt man in einer freien Spalte in der Zeile des Zylinders ein "Z" ein. Trägt man nun in derselben Spalte bei einem anderen Zylinder einen Strich "|" oder ein "i" bzw. "I" ein, so können dessen Eigenschlüssel zusätzlich die Zylinder mit Zentralschließfunktion in dieser Spalte schließen. Im obigen Beispiel können daher alle Wohnungsschlüssel zusätzlich den Haupteingang, den Keller und das Tiefgaragentor schließen. Der einzelne Wohnungsschlüssel passt allerdings nicht bei den anderen Wohnungen und deren Kellern. Auch hier gibt es noch drei Dinge zu beachten:

    1. Wie im letzten Punkt bereits ausgeführt, ist es nicht erlaubt, Zentralschließfunktionen in derselben Spalte mit Gruppenschlüsselberechtigungen zu mischen.
    2. Auch gleichschließende Zylinder müssen wieder beachtet werden. Im obigen Beispiel könnte man streng genommen bei den Positionen 10-13 ebenfalls das "i" einfügen, da diese ja mit den Positionen 2-5 gleichschließend sind. Da aber in den entsprechenden Zeilen die Anzahl Eigenschlüssel gleich null sind, kann man sich das sparen.
    3. Verschiedene Zentralschließfunktionen gehören in eigene Spalten. Hat man zum Beispiel in einer Schließanlage zwei Gebäude, deren Eingangstüren Zentralschließfunktionen haben, so will man normalerweise, dass die zu den Büros oder Wohnungen gehörigen Schlüssel nur zu den Eingangstüren des eigenen Gebäudes hereindürfen. Dies erreicht man, indem man zwei Spalten mit Zentralschließfunktionen ausfüllt.
Beispiele

Weitere Beispiele finden Sie auf den Seiten für

Auch das obige Beispiel wird dort genau erklärt.

Beispiel Excel-Files von Schließplänen können auf der Download Seite heruntergeladen werden.

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